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Wütend oder laut zu sein, wird nicht gern gesehen, vor allem nicht bei Frauen. Viel zu schnell wird man als »hysterisch« oder »dramatisch« abgestempelt. Und das nicht nur von Männern – auch Frauen beteiligen sich immer wieder an der Degradierung ihres eigenen Geschlechts, indem sie sich selbst von diesem Bild abzugrenzen versuchen: »Ich bin nicht wie die anderen« oder »Männer sind einfach viel weniger Drama« sind nur wenige Beispiele, die man selbst im Jahr 2022 noch hört. Doch woran liegt das eigentlich?
In ihrem neuen Buch widmet sich Kulturwissenschaftlerin Tara-Louise Wittwer, beliebt für ihre TikToxics, der offensichtlichen und unterschwelligen Abwertung von Weiblichkeit und manövriert die Leser*innen mit Humor und Selbstironie durch digitale, popkulturelle und alltägliche Phänomene, die offenlegen, dass nicht nur Männer misogyn – also frauenfeindlich – handeln, sondern auch Frauen. Dabei zeigt sie, wie das Aufwachsen und die ständige Konditionierung in patriarchalen Strukturen Misogynie in unseren Köpfen verfestigt hat. Gleichzeitig hinterfragt die Autorin und Aktivistin auch ihre eigenen Verhaltensmuster und reflektiert ihre Rolle als Frau in der Gesellschaft – zwischen Be- und Verurteilung – und zeigt Wege auf, wie wir als Frauen (und Männer!) unvoreingenommener miteinander umgehen können.
»Dramaqueen« ist ein Buch für alle, die sich und ihren eigenen misogynen Denkmustern auf die Schliche kommen wollen. Ein (selbst)kritischer, offener und gleichzeitig humorvoller Appell an uns alle, Frauenfeindlichkeit nicht mehr zu reproduzieren, sondern abzuschaffen.