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Ausgehend von der Annahme, dass Gesellschaften in vielerlei Hinsicht von Gewalt traumatisiert sind und Schmerzen, Leid und Schuld über Generationen eingeschrieben und weitergegeben werden, adressiert »wunden« Möglichkeiten und Chancen einer verkörperten Erinnerungskultur. Hintergrund des Projektes ist die gegenwärtige populistische Bagatellisierung von Krieg und Verfolgung während der NS-Zeit. Das Stück wird in Kooperation mit dem Musikfestival »ZeitGenuss - Festival für Musik unserer Zeit« der Stadt Karlsruhe, welches von Marlene Heiß kuratiert wird, für die Rotunde der Orangerie der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe erarbeitet, wodurch das »ensemble ben rentz,« seine ortsspezifische und genreübergreifende Praxis fortschreibt. Hierfür wird das tänzerisch-musikalische Ensemble zu einer Einheit verknüpft.
Das musikalische Konzept legt einen Schwerpunkt auf die Musik des Balkan, die eine jahrhundertealte kulturelle Prägung zwischen arabischen und europäischen Einflüssen tradiert. Goran Stevanovich, 1986 in Bosnien-Herzegovina geboren, hat für die Produktion Stücke auf Grundlage der »Sevdalinka« für Akkordeon und Violoncello komponiert. Dieses hochemotionale, an der Schnittstelle unterschiedlicher kultureller Traditionen entstandene Genre, durchzieht »wunden« als roter Faden. Werke von Arturo Fuentes, Mikołaj Majkusiak, Wolfgang Rihm, Aleksandra Vrebalov und Isidora Žebeljan ergänzen das Programm.
Rentz adressiert das Thema großer tänzerischer Gruppenbewegung und Energie im Raum und begibt sich auf eine eine explorative Suche nach ›Wunden‹ in zeitgenössischer Verkörperung – nach jenen Grenzbereichen, in denen die politische und soziale Dimension körperlicher Präsenz spürbar und zugleich herausgefordert wird. »wunden« entwirft einen Gegenvorschlag zu gesellschaftlicher Vereinsamung und Individualisierung. Die Auseinandersetzung mit Geschichte und gegenwärtigen Kontinuitäten wird damit zur gesellschaftlichen Verantwortung.
Besetzung
KONZEPT, CHOREOGRAPHIE Ben Rentz DRAMATURGIE Yoreme Waltz TANZ Solène Alonado, Fatemeh Azizi, Vein Narges Azizi, Erle Blume, Anton Schuster, Fannie Vakalopoulou, Ferdinand Waltz VIOLONCELLO Valerie Fritz KLAVIER Marlene Heiß AKKORDEON Goran Stevanovich KOSTÜM Ben Rentz, Yoreme Waltz GRAFIK Svenja Dalferth, Jasmin Mahmoud REGIEASSISTENZ Emmy Tema AUSSTATTUNGSASSISTENZ Sarah Krug TECHNISCHE LEITUNG Nik Wallbaum
Eine Produktion des ensemble ben rentz, in Koproduktion mit »ZeitGenuss - Festival für Musik unserer Zeit« der Stadt Karlsruhe und der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturbüro der Stadt Karlsruhe, dem Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, der Andreas C.H. Schell-Stiftung / Franz Bernhard Haus, der LBBW Stiftung, sowie Bundesprogramm »Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über Stadtjugendausschuss e.V.; Koordinierungs- und Fachstelle für »Partnerschaften für Demokratie« Karlsruhe.
Hinweis:
Ermäßigte Karten gelten - nach Maßgabe vorhandener Kontingente - für Schüler*innen, Studierende, Jugendliche im Freiwilligendienst, Sozialhilfe- oder Arbeitslosengeld-Empfänger*innen, Inhaber*innen eines Schwerbehindertenausweises, Grundwehrdienstleistende, Auszubildende, Empfänger*innen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Einlass via Botanischer Garten um 19:55 Uhr.
Die Rotunde der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe kann über eine Rampe betreten werden. Ein Behinderten WC befindet sich im gleichen Gebäudekomplex. Altersbeschränkung ab 14 Jahren. Keine Bestuhlung. Foto und Videoaufnahmen sind während der Vorstellung nicht gestattet.
Falls Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne an office@benrentz.com. Bitte beachten Sie, dass sich Einzelheiten gegebenenfalls bis zum Veranstaltungstag ändern.