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„Was bedeutet es heute, Mann zu sein?“ Diese Frage umkreist der belgische Choreograf Alain Platel mit seiner Compagnie im Essayfilm WHY WE FIGHT?. Dabei schlägt der Film einen Bogen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart. Der Historiker Philipp Blom charakterisiert den „taumelnden Kontinent“ Europa um 1900, als Pandemie und Frauenbewegung Männer verunsicherten und sich Gewalt in der Brutalität des Ersten Weltkriegs entlud. Heute sind Demokratien wieder in Gefahr, durch nationales, identitäres Denken aufgehetzt und aufgeheizt zu werden. „Wir wurden zärtlich geschlagen“ erinnert ein Tänzer seine Kindheit. Im Körper gerinnt die Gewalterfahrung und entlädt sich. Ein Film, der die Seele packt und nachdenklich stimmt. Silvia Bauer