Themenschwerpunkt Teilhabe: Blickwechsel - Vermeidung kolonialer Muster im Filme machen und montieren

Filmforum NRW
Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln
So, 15.10.2023
Start: 19:15 Uhr

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Über die Veranstaltung

Edimotion - Festival für Filmschnitt und Montagekunst präsentiert:

Unbewusste Vorannahmen hat jede und jeder - in diesem Panel wird sowohl interaktiv als auch in der Podiumsdiskussion konkreter Montagebeispiele erkundet, inwieweit koloniale Muster unser aller Denken, Filmen, Montieren und Handeln prägen und wie man einen möglichst reflektierenden, dekonstruierenden und konstruktiven Umgang damit finden kann. Zu Beginn führt eine Gedankenreise des Büros für vielfältiges Erzählen das Publikum näher ins Feld der eigenen Biases, auch der Abschluss der letzten Veranstaltung des Themenschwerpunkts „Teilhabe“ diskutiert noch einmal im großen Plenumsdialog verschiedene Aspekte und Denkanstöße der Begegnungen der letzten Tage mit diesem vielschichtigen Thema.

Das Herzstück von „Blickwechsel“ aber bildet der Dialog von Sara Woldeslassie und Philipp Diettrich: Anhand des Films „African Mirror“, für dessen Montage Diettrich gemeinsam mit Mischa Hedinger 2020 für den Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm nominiert war, werden u.a. die Potenziale, Begrenzungen und Risiken dekolonialer Dekonstruktion unter Nutzung von Kolonialem Archivmaterial diskutiert. Ist es legitim, als weiße Männer diesem Archiv ein zweites Leben zu geben und fast ausschließlich mit weißen Originaltexten und O-Tönen aus der historisch abgebildeten Zeit zu arbeiten, oder müsste man versuchen, die abgebildeten Schwarzen Subjekte mehr als Individuen herauszuarbeiten, ihnen eine Stimme zu geben? Darf man das - denn wer erzählt hier über und für wen? Kann die Macht der Montage alleine mittels kritischem Mirroring koloniale Muster auch im heutigen Publikum oder vielleicht sogar den Filmemachern selbst entlarven und so zur beabsichtigten antirassistischen Intervention werden? Dem Schnitt kommt bei „African Mirror“ zweifelsohne eine noch größere implizite Kommentarfunktion zu als bei anderen Dokumentarfilmen - aber reicht das? Reproduziert man nicht allem besten Willen zum Trotz vouyeuristische und rassistische Perspektiven, macht sich den übergriffigen Blick des damals auch heute zu eigen? Und wie hat die Rezeption des Films, die Diskussionen mit einem weltweiten Publikum die eigene Sprechposition als weißer Mann und damit die Arbeit an zukünftigen Dokumentarfilmen verändert? Auch der in diesem Jahr beim IFF Rotterdam uraufgeführte und u.a. bei Dok München zu sehende hybride Essayfilm „La Empresa“, bei dem Diettrich für Buch und Kamera verantwortlich zeichnete, spielt - diesmal ohne historisches Archivmaterial, dafür mit einer gängige Zuschreibungen bewusst ironisierenden und umkehrenden voice over - mit kolonialen Mustern: Der als Erlebnisparcour Caminata Nocturna im mexikanischen El Alberto errichtete, zum „Medienliebling“ avancierte nachgestellte illegale Grenzübertritt in die USA wird von einem deutschen Filmteam irgendwie dokumentiert - was zu sehen ist, bestimmen scheinbar Ökonomie, mediale Übersättigung, Zufälle und Kompetenzmängel. Auch aus „La Empresa werden Woldeslassie Ausschnitte und Positionen diskutieren und anschaulich machen.

Abschließend schlägt der Plenumsdialog mit dem gesamten Publikum erneut die Brücke zur persönlichen Involviertheit von uns allen: Was gibt es für Vorerfahrungen im gemeinsamen Machen und Montieren von Filmen - wie können wir alle hier eigene Muster erkennen, Teilhabe ermöglichen und wie gewinnen Filme inhaltlich und Teams zwischenmenschlich durch diesen Prozess? Und was ist bei jeder und jedem individuell passiert an Begegnungen, Lernkurven, Widerständen und Erkenntnissen im Rahmen des diesjährigen Themenschwerpunkts?

Weitere Informationen unter https://edimotion.de/

Veranstalter:in

tricollage gUG
Maybachstraße 111
50670 Köln