Themenschwerpunkt Teilhabe: Outsider Artists, Outsider Protagonists?

Filmhaus Köln
Maybachstraße 111, 50670 Köln
Sa, 14.10.2023
Start: 16:30 Uhr

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Über die Veranstaltung

Edimotion - Festival für Filmschnitt und Montagekunst präsentiert:

In Deutschland leben ca. 13 Millionen Menschen mit einer Beeinträchtigung, darunter 7,8 Millionen Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung. Wie viele von ihnen Kunst machen, ist nicht erfasst. Der reguläre Kunstbetrieb aber drückt ihrem Schaffen in Ermangelung eines besseren Begriffs Stempel wie 'Art Brut' oder 'Outsider Art' auf - eine durchaus zwiespältige Terminologie. Denn einerseits sind verstärkte Sichtbarkeit und Repräsentanz in Deutschland, das erst jüngst wieder von der Uno wegen mangelhaften Fortschritten im Bereich Inklusion gerügt wurde, mehr als überfällig und die Begleitung von Protagonistinnen im Kampf um diese Sichtbarkeit ein legitimes Sujet im Dokumentarfilm. Andererseits gilt es besonders in der Montage, hier nicht vom (Künstlerinnen-)Porträt in den so häufig medial praktizierten „Schicksalsbericht“ zu gleiten, nicht die Einschränkung höher als den künstlerischen Ausdruck zu gewichten, nicht einen zugeschriebenen oder tatsächlichen Mangel zum Inhalt des Films zu machen, sondern den Menschen. Wie es gelingen kann, Ableismus und die Biases privilegierter, physisch gesunder Filmschaffender zu reflektieren und zu vermeiden, diskutieren Produzentin und Regisseurin Kim Münster, Protagonistin Yulia Yáñez Schmidt und Editor Ivan Morales Jr. anhand der Filme Spielen oder nicht spielen und Lost in Face.

Spielen oder nicht spielen (Kinostart 12. Oktober 2023) porträtiert zwei Schauspielerinnen mit Behinderung und die Herausforderungen, Hindernisse und Erfolge zu Beginn ihrer Karriere. Yulia spricht bei der ersten Schauspielausbildung für Menschen mit Behinderung am Schauspiel Wuppertal vor und wird - nach mehreren Absagen von herkömmlichen Schauspielschulen - nun genommen. Doch der reguläre Stadtheaterbetrieb ist auf weiß, nicht behindert und akzentfrei programmiert, auch wenn es – zumindest an den Rändern des Betriebs und Spielplans – andere Bestrebungen gibt. Alte Traditionen und Arbeitsbedingungen treffen auf den Anspruch, Schauspieler*innen mit Behinderung am Theater vertreten zu sehen und die damit verbundenen Erfordernisse. Die Montage zeichnet die Annäherung von Schauspieler*innen mit und ohne Behinderung nach und balanciert die unausgesprochenen Verhandlungen darüber aus, ob beide Gruppen gleichberechtigte Teile des Theaters und somit auch der Gesellschaft sein können. Wie sich Yulia Yáñez Schmidt in dem Dokumentarfilm von Kim Münster und ihrem Co-Regisseur Sebastian Bergfeld repräsentiert und gesehen fühlt und wie sehr ihre Sicht Teil des Montageprozesses sein konnte, ist Teil des Gesprächs.

Valentin Riedls Film Lost in Face (2021) porträtiert die gesichtsblinde Carlotta, die sich künstlerisch bewusst mit Selbstporträts ausdrückt. Im Gespräch mit dem Neurowissenschaftler und Filmemacher versucht sie zu erklären, wie das ist, wenn sie jemanden kennenlernt - und im nächsten Augenblick das Gesicht nicht mehr zuordnen kann. Und, wie sie Menschen und deren Haltungen ihr gegenüber doch unterscheiden kann, auch wenn sie Mimik nicht lesen und erinnern kann. Animierte Sequenzen versuchen, auch dem Publikum diese spezielle Wahrnehmungswelt zu vermitteln, die Montage von Ivan Morales Jr. wahrt die von der Protagonistin aktiv eingeforderte Distanz und ermöglicht doch Einfühlung und Nähe - eine Gratwanderung, die auch in der Zusammenarbeit von Filmemacher und Protagonistin immer neu zu verhandeln war.

Weitere Informationen unter https://edimotion.de/

Veranstalter:in

tricollage gUG
Maybachstraße 111
50670 Köln