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Können gescheiterte Gründer und Gründerinnen noch Karriere in Unternehmen machen? Diese Frage stellen uns Studierende, die darüber nachdenken, nach ihrem Abschluss zu gründen, recht häufig.
Und der Gedanken ist nachvollziehbar: Nach langem Studium durch eine Gründungsidee, die mit Unsicherheit behaftet ist, die gesamte Karriere aufs Spiel zu setzen, klingt nicht nach einer guten Idee.
Bisher konnten wir auf diese Frage keine belastbare Antwort geben. Daher haben wir zwei Studien mit Karrieredaten von gescheiterten Gründern und Gründerinnen und ihren Studienkollegen und Studienkolleginnen, die einen anderen Weg eingeschlagen haben, verglichen und kommen zu spannenden Ergebnissen: Gescheiterte Gründer sowie Gründerinnen sind unter Umständen sogar besser auf bestimmte Karrierestufen vorbereitet!
Wir stellen die Ergebnisse vor, die ergeben haben, dass einstellende Unternehmen besonders die Initiative, die auch gescheiterte Gründer und Gründerinnen an den Tag legen, schätzen. Sicherlich ist den einstellenden Unternehmen bewusst, dass dieser Hang zur persönlichen Initiative in vielen Karrierestufen in Unternehmen von besonderer Bedeutung ist und damit die Gründungserfahrung eine ganze hervorragende Vorbereitung war.
Die Studien zeigen, und das ist in der Tat unsere Kern-Nachricht, dass Gründungserfahrungen – selbst wenn sie nicht so erfolgreich enden – ein wichtiger Karriereschritt sein können. Keinesfalls kommt es zu einer „Bestrafung“ in der Form, dass Unternehmen diese Gründer sowie Gründerinnen nicht einstellen wollen. Aber auch diese Logik hat Grenzen: Wenn die Gründungserfahrung, die mit einem Scheitern geendet ist, zu lange gedauert hat (ab etwa 5 Jahren), dann fällt der Einstieg in ein Unternehmen schwer und es gibt einen „Malus“ für diese gescheiterten Gründer sowie Gründerinnen.
Speaker: Prof. Dr. Andreas Engelen