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Für Freelance Lover ist jedes Date ein Arbeitstreffen.
„Langes Wochenende“ widmet sich Überlagerungen von Arbeits- und Liebesbeziehungen und damit einer Romantisierung von Arbeit, die Abgrenzungen zwischen privat und beruflich, unkonventionell und übergriffig, nachlässig und gewaltvoll erschwert. Angelehnt an Intimitätstechniken des Lap Dance untersuchen wir Körperlichkeiten professionalisierter Nahbarkeit und deren Einbrüche ins Private. In Neuanordnungen von Lovesongs machen wir die romantischen Versprechungen hörbar, die in einem Liebesverhältnis zur Arbeit unerfüllt bleiben. Dabei problematisieren wir Unschärfen zwischen den Lebensbereichen nicht grundsätzlich, sondern beschreiben sie als Realität, aus der Unterschiedliches folgen kann: Die professionelle Intimität zwischen Publikum und Performer*in sowie im Ensemble birgt Risiken der gegenseitigen Ausbeutung ebenso wie ein utopistisches Potenzial: Was, wenn wir alle Arbeitsbeziehungen als Liebesbeziehungen verstehen und pflegen, die vor gegenseitiger Ausbeutung bewahrt werden müssen?
Im Ensemble SANFTE ARBEIT (ehem. Artmann&Duvoisin) arbeiten wir ausgehend von Tanz an interdisziplinären Formaten, die sich in letzter Zeit in Richtung zeitgenössisches Musical entwickeln. Wir schauen auf Themen, gegenüber denen wir uns zunächst ohnmächtig fühlen - wie die Kleinfamilie, Wohnen, unsere mediale Zeitzeug*innenschaft, unsere tanzpraktische Verkörperung neoliberaler Werte - und entwerfen „Übungen für andere Verhältnisse“. Wir verstehen unsere Praxis als dokumentarisch in einer Zusammenschau von Alltagserfahrung und (medial) bezeugtem Zeitgeschehen.
Seit 2022 setzen wir uns in verschiedenen Formaten (neben Bühnenstücken in Hörspiel, Kurzfilm und einer digitalen Plattform zum kollaborativen Schreiben) mit (Gefühls-, Sorge- und Beziehungs-) Arbeit im Kulturkapitalismus auseinander. Wir leiten das Labor Arbeit und Liebe, in dem sich im zweiwöchigen Rhythmus Künstler*innen und Menschen in Care-Berufen in einer gemeinsamen Schreib- und Bewegungspraxis begegnen.
Künstlerische Leitung, Choreografie, Tanz Elsa Artmann
Choreografie, Tanz Diana Treder, Anne-Lene Nöldner
Komposition und Live-Vertonung Annie Bloch
Dramaturgische Begleitung, Outside Eye Valerie Wehrens, Lili M. Rampre, Samuel Duvoisin
Kostüm-Mentoring Noemi Baumblatt
Ton Thomas Meckel
Licht Jasper Diekamp
Foto Arne Schmitt
Grafik Ondine Pannet
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit neurohr und andrä
Langes Wochenende (Premiere am 22.November 2024 in der TanzFaktur Köln) wird gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Stadt Köln.
Es wird koproduziert von der TanzFaktur Köln und unterstützt durch die Tanzresidenz 2024 im Quartier am Hafen Köln.
Content Note: Sexualisierte Referenzen. Körperkontakt zu Personen im Publikum, deren Konsens vorab geklärt wird. Bei der Premiere wird zu Dokumentationszwecken gefilmt, einzelne im Publikum können anonymisiert werden.