Derzeit sind leider keine Tickets verfügbar.
Naoko Tanaka, Viktor Brim, Au Sow Yee
Themenreihe Focus on: ROHSTOFFE - Buried Secrets
Gezeigt werden drei Videoarbeiten:
Milliarden Jahre Widerhall von Naoko Tanaka (2023, gezeichneter Essayfilm, 11 Minuten)
Der Essay-Film basiert auf Zeichnungen von Tanakas Reise in die kontaminierte Sperrzone von Fukushima. Dort haben radioaktive Mineralien, die aus den Tiefen der Erde an die Oberfläche gelangt sind, katastrophale und irreversible Schäden im lokalen Ökosystem hinterlassen. Die Künstlerin verwandelt ihre realen Begegnungen mit Menschen, Tieren und Naturobjekten in Fukushima in magische Erzählungen. Im analogen Prozess des Zeichnens, Radierens und Fotografierens entwickeln die so kontinuierlich entstehenden und vergehenden Bleistiftzeichnungen ein Eigenleben. Die Vorstellungen von Schöpfung, Naturgewalt und Mensch unterscheiden sich radikal von gängigen Erzählweisen.
Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
Dark Matter von Viktor Brim (2020, Experimentalfilm, 20 Minuten)
Dunkle Erde wird ausgegraben, transportiert und weggeschafft. Verschiedene Bilder, die situativ in Zusammenhang gebracht werden, erzeugen in "Dark Matter" eine postapokalyptische Landschaft, die das Zeitempfinden des Publikums verschärft und herausfordert. In düsteren, stillen Tableauaufnahmen zeigt Viktor Brim die Umweltzerstörung und prekäre Arbeitsrealität in einer der weltgrößten Diamantenminen Mir im nordostsibirischen Sacha (Jakutien). Technologie und Ideologie gehen hier Hand in Hand und hinterlassen ihre Spuren. Die Mine wird sowohl von dem lokalen Unternehmen Alrosa als auch von der Regierung betrieben und überwacht. Denn der Bergbau steht unter anderem im Zusammenhang mit duzenden Atombombentests, die die sowjetische Regierung in den Jahren 1974 - 1987 in Sacha durchführte. Radioaktives Material, Spuren der Schwerindustrie und Raketenteile haben die Region in eine toxische Landschaft verwandelt.
Sprache: Ohne Sprache
Kris Project I: The Never Ending Tale of Maria, Tin Mine, Spices and the Harimau von Au Sow Yee (2016, Experimentalfilm, 15 Minuten)
"Kris Project I" hinterfragt die 'kulturelle Subjektivität' Malaysias und seiner Nachbarländer, die stark von ihrer kolonialen Vergangenheit und dem Rohstoffhandel geprägt ist. Der Film vermischt Gegenwart und Geschichte, verbindet mythische Erzählungen mit Archivmaterial aus den 1950er und 1960er Jahren und löst dadurch lineare Geschichtsschreibung auf. Figuren und Handlungen aus dem indischen Epos Ramayana und anderen Folkloren werden dekonstruiert und gleichzeitig neu erzählt. Auf diese Art und Weise wird die Geschichte der Kautschukplantagen und des Zinnbergbaus unter britischer Kolonialherrschaft, die oft am Rande der kollektiven Erinnerung steht, wieder in den Fokus gerückt. Au Sow Yee schafft dabei einen 'Pseudo-Film', indem sie Ton und Bild voneinander trennt, Raum und Zeit auflöst und das Publikum dazu anregt, seine eigene Lesart der Geschichte zu entwickeln.
Dieses Werk entstand mit großzügiger Unterstützung durch das Rockbund Art Museum.
Sprache: Englisch und Chinesisch
PRODUKTIONSLEITUNG Alison Khor
CINEMATOGRAPHER Lim Chee Yong
VOICEOVER Shanthini Venugopal
MUSIK Sandra Tavali
Gefördert durch Perform Europe im Rahmen des Projekts „Buried Secrets – Responses to Raw Materials Exploitation“