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Wenige Monate nach dem 11. September 2001 lässt sich der Lausanner Typograf Claude auf eine improvisierte Reise mit gefälschtem Presseausweis nach Afghanistan ein - sein ehrgeiziger Reporter-Freund Serge will ihn so vom kürzlich erlittenen Verlust ablenken. Dritter im Bunde ist der weniger protestantisch geprägte Kriegsfotograf Paolo, der in dem spontan mit einem Camcorder ausgestatteten Claude gleich Konkurrenz wittert – von nun an reisen Standbild und bewegte Aufnahme im Doppelpack, konkurrieren kunstvolle Schatten in s/w mit dem dilettantischen Charme spontaner Schnappschüsse. Die Drei verlassen schnell die Alternativrealität der US-Militärbasis und suchen mit mehr Glück als Verstand das echte Afghanistan auf Basaren, in Wohnzimmern von Warlords, auf Wegen mit Minenwarnschildern, und bei Banden im Niemandsland. Am Fluss Boom schweißt die Not noch einmal zusammen, bevor schließlich die Camcorder-Bänder ausgehen. Zwei Jahrzehnte später taucht das verloren geglaubte Material wieder – und erzählt staubig und verkratzt die Geschichte einer Freundschaft und unseren unbeholfenen Blick angesichts fremder Kriege.
CH 2023. Montage: Kevin Schlosser. Regie, Buch, Kamera, O-Ton: Claude Baechtold. Ton: Benjamin Benoit, Denis Séchaud. Produktion: Intermezzo Films. Verleih: First Hand Films, Zürich. Kinostart: 12.9.2024 (Deutschschweiz).
95 Minuten. Französisch, Englisch, mit deu. UT.