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PERREANDO HARDCORE - Brig Huezo
PERREANDO HARDCORE inszeniert die Widersprüche des Online-Genres Traumacore: Unschuld trifft dort auf Dunkelheit, bonbonklebrige Niedlichkeit erzeugt Unbehagen. Trauma ist hier keine Beichte, sondern Prozess und choreografischer Ablauf, eine instabile Struktur, die zwischen Kontrolle und Zusammenbruch schwankt.
Die Tänzer*innen werden auf der Bühne in Echtzeit getrackt; ihre Körper stehen in Verbindung zu digitalen Avataren und unheimlichen Kreaturen. Jede Bewegung erzeugt ein digitales Echo das zwischen Zärtlichkeit und Monstrosität pendelt. Die Hüften sind zentraler Schauplatz dieses Spannungsfelds: versteckt, fetischisiert, bestraft, gefeiert. Ihr Grinding dient weniger der Unterhaltung als dem Widerstand – der Rhythmus des Überlebens, jeder Schwung ein Archiv von Geschichten, die tief im muskulären Gedächtnis verankert sind.
Musikalisch kombiniert das Stück atmosphärischen Shoegaze mit der Energie des Reggaeton. So entsteht eine Klanglandschaft, die sowohl atmosphärisch entrückt als auch körperlich unmittelbar wirkt. Trauma wird hier nicht durch Heilung aufgelöst, sondern als Vibration, Flackern und Fragmentierung erfahrbar gemacht.
Brig Huezo (they/them, nicht-binär) ist Post-Digital Choreografin und Tanzkünstlerin. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Dekonstruktion des Körpers in einer technikgetriebenen Welt. Ihre Praxis verbindet Bewegung mit Motion Tracking, Gaming, 3D-Design und Film zu immersiven „phygitalen“ Formaten. Huezo studierte Zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln (2021), gefördert durch DAAD und private Stipendien, und erhielt 2024 den NRW-Förderpreis für Darstellende Kunst. Die dritte Produktion THE DEATH AT THE CODE! (2024) wurde für den Tanztheaterpreis der SK Stiftung Kultur nominiert. 2026 zeigt Huezo mit THE GHOST IN THE GLITCH eine neue Arbeit an der Oper Köln, koproduziert mit dem Tanzhaus NRW und unterstützt vom Kulturamt der Stadt Köln – als einer der ersten jungen freien Choreografinnen, die dort Regie führen. Weitere Werke sind POST DIGITAL BODIES (2023) für das 25-jährige Jubiläum des Tanzhaus NRW sowie das Solo THE DEAD CODE MUST BE ALIVE! (2022). Präsentationen u. a. bei Tanz NRW Biennale, TEMPS D’IMAGES, A MAZE Berlin, Gamescom und PACT Zollverein.
Artistic direction, Concept, Post-digital choreography, 3D designs, Motion capture, and Dance artist: Brig Huezo
Dance and Performance: Darya Myasnikova, Vivien Kovarbašić, Elin Tezel
Game programming and development: Warja Rybakova
Creative technology and Game development: Lisa Kaschubat
Dramaturgy and Text: Mia Hofner
3D costume design: Kerima Elfaza
Stage Lighting Technician: Chiara Tess Krogull
Photos & Video: Nathan Ishar, studio pramudiya
Stage Assistance: Xrista Panayotova
Lightning Rehearsal: Sascha Görg
Eine Produktion von Brig Huezo, koproduziert von Tanzhaus NRW und Tanzfaktur Köln. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und das NRW KULTURsekretariat mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf.