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NOTH
Es gibt nichts Universelleres als die Vergänglichkeit. Noths neues Album “Lieder vom Verschwinden” versucht auszudrücken, was sich nicht in Worte fassen lässt. Ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, dem man deshalb umso lieber lauscht.
Noth ist eine Band auf der Suche nach den Außengrenzen des deutschsprachigen Indie-Pops. Das klingt, als würde eine britische Post-Punk-Band ein Liedermacher-Album spielen. Empathisches Storytelling wie bei Andy Shauf, Musik- und Sprachwitz wie bei der Höchsten Eisenbahn und energetische Ausbrüche wie bei Black Country, New Road prägen den Bandsound. Noths musikalische Eskapaden hinterlassen Kaffee- und Rotweinflecken auf dem Schlafsofa und “No Future”-Aufnäher auf Frank Sinatras Gala-Jäckchen.
Für ihre aktuelle Platte haben Noth „Lieder vom Verschwinden“ gesammelt; Kippbilder aus Protestsong und Lobgesang, aus Punk und Zen. Denn überall verschwindet etwas, das sich lohnt, beim Verschwinden beobachtet zu werden: Die frühere Stammkneipe muss der hippen Cocktailbar weichen, der fertige Referendar flüchtet vor seiner eigenen Abschiedsfeier, und die Indieband fällt der Gentrifizierung zum Opfer.
2023 schaffen Noth den Schritt vom Schlafsofa übers Studio auf die mittelgroßen Bühnen Deutschlands und sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung: Die schillernden Arrangements und die fluffige Ausführung werden immer wieder von erzählerischen Spoken-Word-Passagen und Free-Jazz-artigen Kontrollverlusten unterbrochen. Im Frühjahr konnte man Noth in kleiner Besetzung live erleben. Zum Release ihres Albums „Lieder vom Verschwinden“ spielt die Band im November ihre erste Tour in großer Besetzung.
Support: ISABELLE PABST
Isabelle Pabst erzählt Geschichten verschiedener Charaktere und besingt deren Geheimnisse. Genau auf die dunklen Ecken ihrer
Wahrheiten wird hier musikalisch die Taschenlampe gehalten und entschieden hineingesehen in die inneren Zwiespalte der Figuren.
Dabei sitzt Pabst gefühlt direkt auf deiner Bettkante, morgens um 4.00 Uhr. Sanft aber bestimmt nimmt sie dich bei der Hand und
führt dich durch einen Vergnügungspark von Zuständen. Nur dass der unter Wasser ist und in jedem Karussell eine Falltür steckt, die
dich in die Tiefe zieht. Dort unten wabert der Bass und lässt dich mit den Fragezeichen tanzen. Irgendwo weint ein Klavier im
Dunkeln. Synthesizer, Spieluhren, Sirenengesang. Die Songs weisen dabei in diverse Genres, ohne diese konkret zu zitieren. Beiläufig,
mehr in einer Andeutung, und dann immer in einer Formsprache, die dich der Stimme zuhören lässt. Denn die steht hier klar im
Zentrum, zwischen Leichtigkeit und gewaltiger Schwere steht eine mächtige, kraftvolle Sängerin und bewegt sich souverän durch
Folklore, trockene Beats und ASMR-Momente. Bei Pabsts Musik scheint jede musikalische Entscheidung bewusst getroffen, im
Vertrauen darauf, auch im reduzierten Soundgewand tiefe Klangwelten entstehen zu lassen und die hochtrabenden, energetischen
Momente um so intensiver wirken zu lassen. Hildegard Knef trifft auf die Isländerinnen múm, DJ Koze und The - Neon Golden -
Notwist. Das Debutalbum „Als die Stille aus der Zeit fiel“ erscheint im am 13. Oktober 2023. Hans Nieswandt, der für Isabelle eine
Art Mentor wurde und den sie auf seinem jüngsten Werk FLOWER HANS mit ihrem Gesang unterstützte, sagt darüber: „Isabelle
Pabst ist ein eindrucksvolles und eigenartiges Werk gelungen - eigenartig im doppelten Sinne, denn es ist eben die ihr eigene Art, ich
kenne keine, die sonst so klingt; und es ist eben auch auf wunderschöne Weise eigenartig, wie sich die Platte zwischen Lied, Drone,
Spoken (oder besser whispered) Word, Beats und was da sonst noch so durchs Stereospektrum mäandert bewegt, ähnlich einem
Fluss.“