Neumatic Parlo/ Paul & The Microcos

Auf ihrer zweiten EP Random Toaster spielen Neumatic Parlo melancholischen Psychedelic-Pop. Traurige Texte treffen auf zarte Melodien und ausladende Klangteppiche. Vincent Göttler, Justin Jansen, Luis Wedekind und Simon Hartmann finden einen Sound, der international klingt und gleichzeitig in der Tradition ihrer Heimatstadt Düsseldorf mit Motorik Beat, analogen Synthesizern und wunderbarem Geschrammel verwurzelt ist. Als wäre er ein Antiheld der frühen 80er Jahre, singt Göttler von Angst, Zweifel und einer langen Suche. Die Antwort auf die Frage, ob er etwas finden wird, steht noch aus, aber das existenzielle Bedürfnis klingt schon jetzt süß wie Zucker. Nach ihrer Debüt-EP All Purpose Slicer, die noch nach Post-Punk und No Wave klang, zeigen sich Neumatic Parlo auf Random Toaster psychedelischer und verspielter. Manchmal klingt es ein bisschen wie Yo La Tengo oder so quälend laut wie Ty Segall. Songs wie „Real Insight“ und „Airplane“ schwärmen von düster-romantischen Reisen in andere Sphären, während „Nicolas Winding Refn“ ein Szenario voller Paranoia verbreitet, das aus einem Film des dänischen Kultregisseurs stammen könnte. Die Angst wird greifbar, wenn Göttlers nervöse Gesangslinie von einem hämmernden Schlagzeug überlagert und dann von einer Wand aus Gitarren und Lärm überrollt wird. In „Lake Perris State Recreation Area“ enthüllt Neumatic Parlo den eigenen Mythos der Band und erzählt vom gemeinsamen Roadtrip zum Desert Daze Festival in der kalifornischen Wüste. Neben unzähligen Fuzz-War-Eskapaden hat hier vor allem eine Slowdive-Performance ihre Spuren hinterlassen.