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Kunst und politischer Aktivismus haben viele Berührungspunkte. Klimaschutzaktivistin und Autorin Hanna Poddig widmet sich in diesem Workshop besonders einem: der Subversion.
Verstecktes Theater, veränderte Werbeplakate und gefälschte Behördenschreiben haben eins gemeinsam: Sie versuchen, um die Ecke zu denken, die Kraft des Gegenübers für sich zu nutzen, die Grenzen des Denkbaren zu verschieben. Was können solche Interventionen in unterschiedlichen Kontexten bewirken, wie können sie umgesetzt werden und was sind reale Erfahrungen?
Von den Aktionen des Peng!-Kollektivs, des Zentrums für politische Schönheit oder der Yes-Men haben viele schon gehört: Aufwändige gefälschte Internetseiten oder Menschen, die als Vertreter*innen von Firmen auftreten, denen sie gar nicht angehören. Spektakulär und oft mit einem gewissen David-gegen-Goliath-Charme ist diese Form der politischen Intervention. Und doch regen die Aktionen der prominenten Gruppen meist nicht zum Nachahmen an, weil sie groß, zeitintensiv und kostspielig sind oder zu sein scheinen. Aber Subversion ist nicht nur eine Strategie für gewiefte Profis mit jahrelanger Erfahrung, sondern geht auch low-budget. Gefälschte sharepics der IG-Metall in Wolfsburg suggerieren, die Gewerkschaft setze sich endlich für eine Transformation des VW-Werkes weg vom PKW-Bau hin zur Produktion von Straßenbahnen ein. Die Hauswurfsendung einer Richterin in Grevenbroich bittet die Bewohner*innen der Stadt um deren Feedback, wie sie Klimaktivist*innen verurteilen solle. In Gießen kündigen die Verkehrsbetriebe an, probeweise den örtlichen öffentlichen Nahverkehr kostenlos anzubieten, und in der Supermarktkassenschlange entsteht vermeintlich zufällig eine kontroverse Debatte über Kapitalismus.
Der Workshop zeigt Beispiele von Kommunikationsguerilla auf, die wir selber machen können. Er will dazu animieren, sich das Um-die-Ecke-Denken selbst zuzutrauen.