Derzeit keine Tickets verfügbar, ggfs. Restkarten ab 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse.
Performance
In Sachen sozialer Mobilität gibt es keine Rückkehrgarantie und die Umtauschbedingungen bleiben unklar. Hendrik Quast nähert sich seinem Klassenwechsel aus nicht-akademischen Verhältnissen in die Kunstwelt über Umwege: Re-Inszenierungen verschiedener Fremdheitserfahrungen, Wiederholungen von Coming Outs und Strategien der Anpassung und Angleichung. Das Material für diese Performances stellt ein persönliches Archiv aus Preisschildern, Etiketten und Labels. Kleidungs- und Kostümcodes der Theater- und Kunstwelt zu deuten und umzusetzen werden beim Klassenwechseln zum unaufhörlichen Prozess des Aneckens und Passings. In einer inszenierten Mahlzeit plant Quast, diese Labels zu verspeisen. Durch den Akt der Preisschildermahlzeit reflektiert er Anpassungsfantasien, Verkörperungsneid, unvermittelbare Herkunfts- und Krankheitsgeschichte vor dem Hintergrund von Klassen-(Nicht-)Zugehörigkeit. Damit stellt er das künstlerische Tätigsein des Klassenwechslers als fragilen Prozess des Labelns und Relabelns der eigenen Identität und Praxis auf und neben der Bühne aus.
„Bis ich nach dem Shoppen davon überzeugt bin, dass die Sachen zu mir passen und ich zu ihnen, lasse ich die Preisschilder dran. Doch mit Ablauf der Umtauschfrist möchte ich sie am liebsten aufessen. Sonst könnte ja rauskommen, was ich mir leiste. Durch diese Mahlzeit gehe ich auf Nummer sicher, dass wirklich niemand rausfindet, was ich mir jetzt wert bin.“