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Infos zum Stück:
GYMNASTIK
Von Gintersdorfer/Klaßen
In Zusammenarbeit mit dem Ballet of Difference
In der Weimarer Republik war das Spektrum der politischen Haltungen weit aufgespannt zwischen Kommunismus, Sozialismus, Monarchismus, Kapitalismus und Faschismus; die damals entstehenden Tänze, rhythmische Erziehung und die »körperliche Ertüchtigung« waren ebenfalls divers und auf unterschiedlichste Weise mit diesen gesellschaftlichen Lebensrealitäten verbunden. Es heißt, Deutschland sei eine Tanznation gewesen, so sehr erfassten die Bewegungen verschiedene Schichten der Bevölkerung und viele Tänze spiegelten die Verkrüppelungen und Beschädigungen des 1. Weltkriegs sowie einander bedingende Todesnähe und Lebensdrang wieder. Die Arbeiten der Laien und Profi-Tänzer*innen senden aus der Vergangenheit starke Impulse in eine zerrissene Gegenwart, in der sich gesellschaftliche Antagonismen manifestieren und umstrittene, aber kaum aufhaltbare Umwälzungen sich ankündigen.
Die Tänzer*innen des Ballet of Difference nehmen in ihrer ersten Zusammenarbeit mit dem Team von Gintersdorfer/Klaßen Splitter aus der Tanzgeschichte auf und finden nicht vorhersehbare Verknüpfungen, die zu eigenen Bewegungskombinationen führen: Materialgebrauch, Fashion, Erotik, Aufarbeitung von Exotik, Beauty, Wettkampfgymnastik versus kollektive und themenfokussierte Tänze sind Stichworte, die am Beginn dieser Arbeit stehen. Hans Unstern baut eigens dafür an einer neuen Harfe.
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