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Hof halten
eine performative Anthologie von Lucian Patermann und folklicht*
Welche Backsteinburg hat drei Seiten, klingt nach Gewitter und hat nie einen Ritter gesehen?
Früher war die Donnerburg15, deren Außenfassade sich fast unscheinbar in die langgezogene Kurve der Hauptstraße schmiegt, die Hofstelle 16. 1933 bekam der Hof ein neues Wohnhaus. Schon zwischen 1893 und 1897 schenkte der Eigentümer dem Hof eine neue Scheune, einen neuen Stall, ein neues Tor und sich selbst ein Denkmal. Das sind die Gebäude, die wir heute sehen.
Und noch früher? 1761 standen im Garten 10 Apfelbäume, 7 Birnbäume, 45 Zwetschgenbäume und 350 Weiden. 1709 stürzte die Scheune ein und ein Musketier verließ den Hof. 1702 erschütterte ein Skandal den Hof, 1618 bis 1648 der 30jährige Krieg. 1520 hatte der Hof 1 Hufe Grund und keine Hufe Pferd.
In den Zellen des Hofs, den roten Backsteinen, schwirren, schlummern und verstecken sich Geschichten. Ein Vertrauter hält sie fest, weckt sie, spürt sie auf, lauscht ihnen. Er lässt sich vom Speicher Geschichten ins Ohr raunen, Mauern flüstern von Sommern, in denen der Duft von Heu und Käse durch die Tore zog, Türen schrillen von harten Wintern, Balken murren vom Knarren unter schweren Lasten und ratschen über das geheime Leben in den Ritzen, den Fasern, zwischen den Backsteinen. Der Vertraute sammelt Spuren und Erinnerungen und wandelt sie. In Worte, Licht, Klang und Bewegung.
In „Hof halten“ trittst du in ein lebendiges Abenteuer aus war vielleicht, ist vielleicht und wird vielleicht sein.
Hinweise:
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten des historischen Gebäudes ist die Veranstaltung nicht barrierefrei!
Ermäßigungen erhalten Schüler*innen, Azubis, Studierende, Arbeitslose und Menschen mit Behinderungen.
Wir möchten nicht, dass finanzielle Schwierigkeiten dazu führen, nicht am kulturellen Leben teilzunehmen. Schreib uns eine Email an mail@grundsteinsein.de und wir finden eine Möglichkeit.