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Im Lauf der Geschichte haben wir Menschen vielfältige Beziehungen zu Bäumen entwickelt, die besonders in poetischen Texten fixiert sind. Darin sind Bäume Orte der Zuflucht und des Gedächtnisses; unter Bäumen findet sich Liebe und die Hoffnung auf Selbstbestimmung ebenso wie das Geschehen von Recht und Unrecht. Bäume werden, so zeigt Solvejg Nitzke in ihrer Studie Fremde Verwandschaft, sentimental überhöht und gehören zum Arsenal des Unheimlichen. Neben emotionaler Aufladung und Mystifizierung steht ein brutaler Utilitarismus: Bäume sind nichts als Ressource, ein Ding, kein Lebewesen. Gerade vor dem Hintergrund des Anthropozäns wird die Mensch-Baum-Beziehung also deutlich krisenhaft, die Versuche einer Rettung dramatisch. Salon-Moderator Matthias Vogel bespricht mit Solvejg Nitzke arboreales Erzählen und fragt, ob Literatur am Ende Bäume retten kann.