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Welche sichtbaren und unsichtbaren Vermächtnisse tragen wir mit uns herum? Da gibt es das schwierige Erbe eines ein Meter großen Elefantenstoßzahns, der bis jetzt am väterlichen Küchenschrank lehnte. Der Großvater hat den Elefanten 1971 auf einer Safari geschossen und diese Trophäe weißer, patriarchaler Überheblichkeit stolz mit nach Hause gebracht. Seine Erzählung ist überliefert, aber wer war der Elefant? Wer waren die Jagdbegleiter?
Die Erbin fragt sich jetzt: was tun mit diesem Erbstück? So entsteht der Anlass für eine künstlerische Suche nach Verantwortung in einer Gesellschaft, deren koloniales Erbe bis heute in Museen, Kellern und Körpern haust. Wohin gehört dieser Zahn? Was macht das koloniale Erbe mit den Erbenden? Wie zeigt man ihn?
Die Performerinnen – mit Ahnen im globalen Süden und Norden – suchen einen Umgang mit vererbter Kolonialität. Zwischen Trauerritualen, familiärer Spurensuche und spekulativer Science-Fiction wollen sie fleischloses Erbe greifbar machen und dort Geschichten fabulieren, wo weiße, patriarchale Archive Leerstellen lassen. Sie nähern sich der Dekolonisierung emotional und sinnlich erfahrbar an. Sie suchen jede für sich und alle zusammen eine Haltung, einen Blick auf den Zahn und seine Zeit.