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Mit klarer, warmer Stimme und eindringlichen Arrangements schafft Ditty eine intime Klangwelt. Zwischen Gesang und Rezitation, begleitet von zartem Fingerpicking, Keyboardklängen und Naturgeräuschen, erinnert sie an Laurie Anderson und Patti Smith.
Das Wort "Ditty" ließe sich mit "Liedchen" ins Deutsche übersetzen – doch nette Belanglosigkeiten trällert die in Neu-Delhi geborene und aufgewachsene Aditi "Ditty" Veena nicht. Stattdessen befasst sich die Künstlerin und Klimaschutzaktivistin mit der "untrennbaren Verbindung von Musik und Natur", schreibt "sanfte und poetische Protestsongs, die uns anhalten, besser auf unsere Erde aufzupassen – und auf uns selbst."
Mit ruhiger klarer Stimme trägt sie ihre Texte vor, wechselt vom Rezitieren zum Gesang und zurück. Laurie Anderson kommt einem in den Sinn, Kae Tempest oder Patti Smith. Ihre Songs kleidet Ditty in sparsame, sehr eindringliche Arrangements, die viel Nähe herstellen und ihrer warmen Stimme sehr entgegen kommen.
Zu zartem Fingerpicking auf der akustischen Gitarre und zurückhaltenden Keyboardklängen, hört man auch mal Vögel singen, Meeresrauschen oder mal eine Grille.
Seit 2022 lebt Ditty nun in Berlin und hat mit Drummer Andi Haberl (The Notwist) und Johannes Weber (Ilgen Nur, Jungstötter) eine hochkarätige Band um sich versammelt.
Die fünf Songs ihrer neuen EP "Skin" (Clouds Hill Records) allerdings nahm sie an verschiedenen Orten ihrer indischen Heimat auf, deren musikalische Tradition bereits vor über einem halben Jahrhundert beispielsweise die Beatles beeinflusste, und deren Besonderheiten auch die Mittdreißigerin geprägt haben: "Ich bin in einem kolonialisierten Land aufgewachsen", erklärt sie, "in dem ich zwei Sprachen spreche und eine widersprüchliche Koexistenz von Kulturen kennengelernt habe." Da erscheint es plausibel, dass den englischsprachigen Stücken von "Skin" in naher Zukunft eine weitere EP namens "Kaali" folgen wird, deren Texte auf Hindi verfasst wurden.
Egal aber, welcher Sprache sie sich bedient: Dittys Botschaft ist eine der Verbundenheit, der Achtsamkeit, der Emotionen; ob sie nun Bäume pflanzt, sich für sauberes Trinkwasser einsetzt, oder mit ihren Songs eine neue Perspektive auf Indien bietet, wo "gerade eine Indie-Szene zum Leben erwacht."