DICHTERABEND #8: Abendmahl der Abwesenden

online, poesiefestival.org

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poesiefestival.org
Beginn Do, 17.06.2021 20:00 Uhr
Endet Do, 17.06.2021 22:30 Uhr

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Performance mit den DichterInnen Yoko Tawada (JPN/DEU) | Marion Poschmann (DEU) | Ursula Krechel (DEU) | Ulf Stolterfoht (DEU) | Jan Wagner (DEU) | Tanz: Yui Kawaguchi (JPN)| Musik: Aki Takase (JPN) | Installation: Chiharu Shiota (JPN)


Poesie wird fortwährend durch Sprache und Körper, durch Produktion und Rezeption hergestellt. In der Pandemie jedoch sind Performances, Lesungen, Konzerte, Diskussionen nicht mehr erlebbar. Besteht nicht die Gefahr, dass die Lyrik aus dem kollektiven Bewusstsein verschwindet, wenn sie nicht gemeinsam gehört, besprochen, unterrichtet, übersetzt und weitergeschrieben wird? Wo kann man heute die Stimme und die Stille der Lyrik hören? Wo gibt es runde Tische, an denen über Mehrsprachigkeit, Musikalität der Sprache und ihre Übersetzbarkeit diskutiert wird?


Wenn kein Austausch mehr stattfindet, verlieren wir allmählich die Vielfalt der Gegenwart und die der Vergangenheit aus dem Blick. Die Toten haben nichts mehr zu sagen, vernachlässigte Ecken der Großstadt stehen versunken im Schatten, traurige Menschen werden ausgesperrt und die fernen Länder rücken weiter in die Ferne. Wir müssen das Abwesende wieder präsent machen. Für die Vergegenwärtigung des Abwesenden, das unserem Leben nicht fehlen kann, brauchen wir die Leibhaftigkeit der Sprache. Wir brauchen Poesie.


Die Künstlerin Chiharu Shiota bat Menschen in unterschiedlichen Ländern, ihre Wünsche auf rote Zettel zu schreiben und nach Berlin zu schicken. Diese Wünsche der Abwesenden befestigte sie an zahlreichen Fäden, die oben und unten die Nähe und die Ferne miteinander verbinden. Die DichterInnen Marion Poschmann, Ursula Krechel, Ulf Stolterfoht, Jan Wagner und Yoko Tawada lesen ihre Texte in dieser Installation, in den Wünschen der Abwesenden. Die Pianistin Aki Takase und die Tänzerin Yui Kawaguchi reagieren auf diese Poesie und interagieren mit ihr, so dass die Kunstformen, die in der Pandemiezeit getrennt sind, wieder zusammenkommen.


Die Aufnahmen zum Film fanden im Atelier von Chiharu Shiota statt, dort, wo Kunst produziert wird, und sie wird von der Produktionsstätte in die Privatsphären des Publikums gesendet.


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With poets Yoko Tawada (JPN/DEU) | Marion Poschmann (DEU) | Ursula Krechel (DEU) | Ulf Stolterfoht (DEU) | Jan Wagner (DEU) | Dance: Yui Kawaguchi (JPN)| Music: Aki Takase (JPN)| Installation: Chiharu Shiota (JPN)


Poetry is continually being made through language and bodies, production and reception. But in the pandemic performances, readings, concerts and discussions can no longer be experienced. Is there a danger that poetry will disappear from the collective consciousness if we are not listening to it together, discussing it, teaching it, translating it and continuing to write it? Where can we hear the voice and the silence of poetry today? Where are the round tables at which multilingualism, the musicality of language and translatability are discussed?


If there is no more exchange of ideas we will gradually lose the diversity of the present and of the past from our view. The dead no longer have anything to say, neglected corners of the city remain sunken in shadows, sad people are shut out and far-off countries slip further into the distance. We need to make what is absent present again. To make present what is absent, what cannot be missing from our lives, we need the corporeality of language – we need poetry.


The artist Chiharu Shiota asked people in different countries to write down their wishes on red slips of paper and send them to Berlin. She fixed these wishes of those who are absent to a multitude of threads, which above and below connect closeness and distance with each other. The poets Marion Poschmann, Ursula Krechel, Ulf Stolterfoht, Jan Wagner and Yoko Tawada read their work in this installation, among the wishes of those who are absent. The pianist Aki Takase and the dancer Yui Kawaguchi respond to this poetry and interact with it so that the art forms that are separated in the time of pandemic come back together again.


The shooting for the film took place in Chiharu Shiota’s studio, the place where art is produced, and it is transmitted from the place of production into the private sphere of the audience.

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