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„Wenn der Krieg vorbei ist, klingt es vielleicht gar nicht mehr glaubhaft, wenn erzählt wird wie hier unser Leben war“ (Anne Frank)
Zu ihrem 13. Geburtstag im Jahre 1942 bekommt Anne Frank ihr Tagebuch geschenkt, das später zu einem der bekanntesten autobiografischen Werke des 20. Jahrhunderts werden sollte. Bereits einige Monate später spielt sich das Leben des jüdischen Mädchens ausschließlich in einem Amsterdamer Hinterhaus ab, in dem sich die Familie Frank zusammen mit einer anderen Familie zwei Jahre vor den Nationalsozialisten versteckt hält. Mittels einer bemerkenswerten Reife reflektiert Anne das Geschehen im Hinterhaus und ihre Ansichten auf das Leben. Dabei beweist sie eine enorme moralische Kraft und einen unbeirrbaren Lebenswillen. Als 1944 das Versteck verraten wird, werden alle Bewohner des Hinterhauses deportiert. Mit der Veröffentlichung des Tagebuchs durch Annes Vater, dem einzigen überlebenden Bewohner des Hinterhauses, wird die Wahrnehmung der Welt über die Verfolgung der europäischen Juden bis heute geprägt.
Ende der 1960er-Jahre schildert der russisch jüdische Komponist Grigori Frid das Schicksal Annes in seiner ca einstündigen Monooper, welche in 21 Bildern die wichtigsten Stellen aus dem Tagebuch aufgreift. Neben der literarischen Kraft der Vorlage kreiert die atonale Musik Frids eine Atmosphäre, die der Tragik des Geschehens Ausdruck verleiht.
Jenseits einer naturalistischen Ästhetik legt der Regisseur Andreas Durban in seiner Inszenierung den Fokus auf die „Zeit“, welche für Anne in ihren letzten Lebensjahren eine andere Bedeutung erlangte. Sie schleicht, rast und verdichtet sich, während ihre täglichen Tagebucheintragungen zeitliche Einheiten setzten, die den Zuhörer zwingen, die Vorgänge ihrer letzten Lebensjahre als einen zeitlich strukturierten Ablauf zu begreifen.
Die Sopranistin Andrea Graff studierte künstlerischen Gesang (bei Prof. Kai Wessel) mit Schwerpunkt Musiktheater sowie Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Beide Masterstudiengänge schloss sie mit Bestnote ab und arbeitet neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit als Sängerin auch musikdramaturgisch. Andrea Graff ist mehrfache Bundespreisträgerin bei Jugend musiziert, Sonderpreisträgerin des Internationalen Liedduo- Wettbewerb Rhein-Ruhr sowie Mitgewinnerin des „KlassikRein”-Preises und war bereits in verschiedenen Opernpartien ihres Fachs zu hören. Eine enge Verbindung besteht zu dem dem Regisseur Andreas Durban, unter dessen Regie Sie die Hauptrollen mehrerer Uraufführungen sang. Des Weiteren widmet sie sich leidenschaftlich dem Liedgesang und ist zudem in der Kirchenmusik sehr aktiv.
Die Pianistin Sophie Sczepanek hat schlesisch-koreanische Wurzeln und lebt seit 2017 in Düsseldorf. Sie hat einen Masterabschluss mit Auszeichnung in Liedbegleitung bei Prof. Xaver Poncette und ein Diplom in Instrumentalpädagogik für Klavier bei Prof. Till Engel und Wolfgang Klein-Richter. Sie studierte an der Folkwang Universität der Künste und dem Pôle Supérieur Paris Boulogne-Billancourt. Sophie Sczepanek konzertiert als Liedpianistin im klassischen Bereich (z.B. Philharmonie Essen, WDR3 Köln, Cité de la Musique Paris), ist aber auch Teil des Düsseldorfer Chanson-Duos La Petite Mort (z.B. MTV Music Week, Nacht der Museen).
Außerdem ist sie, u.a. gemeinsam mit ihrem Pädagogikbegleithund Theodore, in der Musikvermittlung und als Klavierdozentin tätig. Im Herbst 2023 erscheint ihre erste CD mit Liederzyklen von Beethoven, Schumann und Ravel, die sie gemeinsam mit dem Bariton Joel Urch aufgenommen hat.
Andreas Durban ist Schauspieler, Regisseur und Dozent. Seine Ausbildung zum Schauspieler begann er 1984 an der Schule des Theaters „Der Keller“ in Köln, die er 1987 mit der Staatlichen Bühnenreifeprüfung abschloss. Es folgten Engagements an der Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven, am Stadttheater Heidelberg, am Schauspielhaus Bonn und am Staatstheater Wiesbaden. Zudem war er in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Auch hat er an diversen Hörspielproduktionen als Sprecher mitgewirkt: seit 1990 beim Süddeutschen Rundfunk und seit 1998 beim Westdeutschen Rundfunk. Seit 1998 ist Andreas Durban Dozent für Szenischen Grundunterricht und Ariendarstellung an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Andreas Durban führt Regie, schreibt Libretti für Opern und führt Seminare & Coachings für Rhetorik, Sprechtechnik und Vortragskunst durch. Im Jahre 2008 gründete er die Kölner Literaturoper.
Spieldauer: ca 70 Minuten
Altersempfehlung: ab ca 13 Jahren