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Border / Grenze ist im heutigen kulturellen und politischen Diskurs zu einem vielschichtigen, semantisch oszillierenden und affektiv aufgeladenen Begriff geworden, der immer mehr an Brisanz gewinnt. Das gilt für Political Borders, deren Veränderungsversuche zu grausamen Kriegen führen, bis hin zu Cultural Borders, die im Zeichen neuer Identitätspolitiken immer schärfer gezogen werden. Dabei ist oft schwer zu unterscheiden, ob es sich bei Grenzüberschreitungen und Grenzdurchlässigkeiten um ein genuines Interesse an fremder Kultur oder um kulturelle Aneignung handelt. Auch die immer durchlässigeren und verletzlicheren persönlichen Grenzen sind ein zentraler Aspekt: Hin- und hergerissen zwischen physischen, emotionalen, mentalen, zeitlichen und finanziellen Grenzen sind Individuen oft verloren und verzichten ganz auf Kommunikation.
Individuelle, persönliche „Grenzpolitik“ bewegt sich zwischen extremen Polen: Borderlinestörung auf der einen Seite, emanzipative Möglichkeiten der Überwindung und Überschreitung von identitätsbeengenden Abkapselungen auf der anderen Seite. Musikalisch relevant werden zudem Grenzen der Wahrnehmung: Grenzen der Hörbarkeit, Schmerzgrenzen von Lautstärken u.a. Auch emotionale und politische Aspekte der Grenze („grenzenlose“ Liebe, „begrenzter“ Zugang zu Informationen, sozialen Gruppen, kulturellen Eliten oder Gegeneliten, „Grenzwerte“ des Ausdrucks) sind Aspekte, die ihre spezifische Bedeutung und Ausdrucksmöglichkeiten in musikalischer Praxis finden.
Grenzen und die Optionen ihrer Überwindung und Auflösung werden im neuen Projekt von Trio Generator unter die Lupe genommen.
gefördert durch die Initiative Neue Musik Berlin e.V.
Trio Generator ist Teil des Artists in Residence-Programms des Acker Stadt Palasts Berlin.