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Fossilien sagen, wie die Gegenwart der Ausgestorbenen war. Wer übermorgen unseren Umgang mit dem Klimawandel verstehen will, wird sich mit Technofossilien zu befassen haben: mit den Überbleibseln unserer gebauten Umwelt. Denn im Anthropozän gibt es mehr gebaute als natürliche Masse. Friedrich von Borries schreibt sein Buch Architektur im Anthropozän aus Sicht zukünftiger Archäolog:innen. Beredte Objekte finden sie vor allem an den Rändern der Städte: Müllverbrennungsanlagen, Serverparks, mehrstöckige Schweineställe und Saatgut-Tresore liefern Psychogramme unserer zerstörerischen Lebensweise. Von Borries war 2008 Generalkommissar des deutschen Beitrags auf der Architekturbiennale und lehrt heute als Professor für Designtheorie und kuratorische Praxis an der HfbK Hamburg. Im Gespräch mit Salon-Moderator Joachim Otte wagt er auch einen Ausblick auf weniger anthropozäntrische Architektur.