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ALFA MIST
ROULETTE
Präsentiert von Emerged Agency
01.02.2026 Köln, Die Kantine
Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr
Das Gefühl über den Perfektionismus zu stellen – das ist das Credo, das die rastlose Kreativität des Multiinstrumentalisten, Rappers und Produzenten Alfa Mist antreibt.
Seit der Veröffentlichung seines ersten Langprojekts Nocturne im Jahr 2015 hat sich Alfa als eine der fokussiertesten, gefragtesten und eigenständigsten Stimmen der britischen Musikszene etabliert. Er arbeitete mit Künstlern wie Jordan Rakei und Tom Misch zusammen. Musiker suchen ihn wegen seiner einzigartigen Mischung aus intimer „Bedroom Production“ und weitreichender Jazz-Ensemble-Orchestrierung, denn Alfa lässt sich bis heute nicht in ein festes Genre einordnen. Seine Musik reicht von Hip-Hop-Beatmaking über Produktionen für Rapper wie Loyle Carner bis hin zu neoklassischen Kompositionen für das London Contemporary Orchestra sowie Neuinterpretationen von Werken des Komponisten Ólafur Arnalds und des legendären Jazzlabels Blue Note.
Aufgewachsen im Osten Londons, führte Alfas Weg zum Jazz auf unerwartete Weise.
„Wo ich herkomme, gibt es keinen Zugang zu Jazz“, sagt er.
„Die Gesellschaft hat uns glauben lassen, dass es für Schwarze Kinder mit denselben finanziellen Möglichkeiten wie ich nur drei Wege zum Erfolg gäbe: Musiker, Sportler oder Krimineller zu werden.“
Von der Energie der Grime-Szene, die sich gerade in der Hauptstadt ausbreitete, fühlte sich Alfa sofort angezogen. In den Pausen in der Schule spielte er mit Musikproduktionssoftware und lernte, schnelle Grime-Instrumentals zusammenzustellen. Als er tiefer in UK-Rap und Hip-Hop eintauchte, wurde er neugierig auf die Samples, die Produzenten wie Blackstar, Madlib und J Dilla verwendeten.
„Diese Produzenten waren mein Tor zum Jazz“, erzählt er. Letztlich brachte ihn das dazu, sich das Klavierspiel autodidaktisch beizubringen, um die harmonischen Feinheiten ihrer prägenden Tracks zu verstehen.
2017 hatte Alfa die acht Stücke geschrieben, arrangiert und produziert, die sein Debütalbum Antiphon bilden. Mit dabei: Bassistin und Sängerin Kaya Thomas-Dyke sowie Gitarrist Jamie Leeming, die bis heute Teil seiner Band sind. Alfa kombinierte Gesprächsfetzen mit seinen beiden älteren Brüdern über die Bedeutung von Familie mit komplexen, treibenden Instrumentals und üppigen akustischen Arrangements. Das Album wurde ein durchschlagender Erfolg, erreichte über 10 Millionen Aufrufe auf YouTube und Millionen weitere auf Spotify – und machte Alfa zu einem frischen Talent mit bemerkenswerter Reife und Selbstsicherheit im Studio.
Die folgenden Alben, Structuralism (2019) und Bring Backs (2021, erstes Release beim Label ANTI-), setzten Alfas musikalische Selbstreflexion fort. Structuralism enthielt neun tiefgründige, zugleich soulige Stücke, die sich mit der Frage beschäftigen, wie wir unsere Identitäten formen – basierend auf Alfas Erfahrung, von seiner ugandischen Mutter erzogen worden zu sein. Bring Backs wiederum präsentierte groove-orientierte Klanglandschaften und ineinander verwobene Fragmente, zusammengehalten von einem eindrucksvollen Gedicht von Hilary Thomas, das die sinnliche Realität des Aufbaus einer Gemeinschaft in einem neuen Land beschreibt. Immer aus seinen eigenen Erfahrungen schöpfend, zeigt sich Alfa auf Bring Backs so ungeschützt wie nie zuvor – mit der ständigen Sorge, der Unsicherheit der Armut nicht entkommen zu können, selbst wenn der Erfolg bereits anklopft.
Wo seine früheren Werke oft im mittleren Tempo und in selbstanalytischer Instrumentierung schwelgten, schlug Alfa mit seinem fünften Album Variables eine neue Richtung ein – treibender, intensiver, zielgerichteter.
„Das ganze Album ist schneller, energiegeladener und von der Freiheit inspiriert, wieder live auftreten zu können“, erklärt Alfa.
„Es fühlte sich an wie eine Rückkehr zu meinen frühen Tagen des Grime-Beatmakings – zu Tracks, bei denen ich sofort mit dem Kopf nicken musste.“
Die Rückkehr zu Live-Shows war für Alfa wie auch seine Fans ein Geschenk: seine ersten US-Shows waren sofort ausverkauft, dazu kamen Headline-Auftritte in Londons Barbican, Outernet, beim Festival Cross The Tracks sowie im weltberühmten Sydney Opera House. Die unmittelbare Energie seiner fünfköpfigen Band überträgt sich nicht nur auf das Publikum, sondern auch auf die Arbeit im Studio.
„Wir haben immer nur begrenzte Zeit und nehmen auf Band auf – das bedeutet, wir können nur zwei Takes machen. Wenn wir einen dritten wollen, müssen wir einen löschen“, erzählt Alfa.
„Das zwingt mich zu sehr überlegten Entscheidungen vor der Aufnahme. Aber sobald ich die Musik der Band übergebe, lasse ich ihnen den Freiraum, sich im Moment auszudrücken.“
Dieses Gleichgewicht zwischen Gefühl und Perfektionismus verleiht Alfas Musik ihre Tiefe und Wiederhörbarkeit. Es ist auch die Haltung, die seinen bemerkenswerten Arbeitseifer ermöglicht.
„Ich war nie jemand, der nur alle vier Jahre ein Album herausbringt – ich möchte jedes Jahr ein neues Projekt veröffentlichen“, sagt er.
„Musik ist eine Erweiterung meines Lebens; sie ist das Üben des Schaffens.“
Dieses Schaffen ist in der Tat reichhaltig: Alfa leitet sein eigenes Label Sekito und moderiert weiterhin gemeinsam mit Barney Artist und Jordan Rakei den Podcast Are We Live. Als Labelchef veröffentlichte er Alben von Musiker:innen wie Jamie Leeming, Rudi Creswick, JSPHYNX und Kaya Thomas-Dyke sowie Kollaborationen mit Lester Duval unter dem Namen 2nd Exit.
Für sein jüngstes Sekito-Release griff Alfa auf sein gefeiertes Konzert 2024 mit dem außergewöhnlichen Streichquartett Amika Quartet im Londoner Venue Kings Place zurück – ein Abend, der nun in einem beeindruckenden Livealbum festgehalten wurde. Recurring präsentiert eine Reihe neuer, bisher unveröffentlichter Stücke sowie erweiterte Versionen bekannter Titel. Inspiriert von klassischen Jazz-Liveaufnahmen fängt Alfa darin einen einzigartigen Moment ein, der nie wiederholt werden kann.
Nun setzt Alfa Mist seine kreative Vision weiter fort: Am 3. Oktober erscheint sein neues Album Roulette auf Sekito Records. Roulette ist ein Science-Fiction-Konzeptalbum, das in einer nahen, dystopischen Zukunft spielt, in der Reinkarnation wissenschaftlich bewiesen ist. Das Werk wurde vollständig von Alfa konzipiert, geschrieben und produziert und enthält Gastbeiträge des New Yorker Rappers Homeboy Sandman, der britischen Soul-Sängerin Tawiah sowie von Kaya Thomas-Dyke. Parallel zur Albumankündigung enthüllte Alfa eine besondere Headline-Show in der prestigeträchtigen Londoner Royal Albert Hall am 25. November – ein einzigartiges Heimspiel, bei dem er sowohl Stücke aus früheren Veröffentlichungen als auch neue Songs von Roulette präsentieren wird.
„Musik ist das Geschenk, das niemals aufhören wird zu geben, weil ich immer wieder versuche, etwas Neues herauszufinden“, sagt er.
„Es wird immer eine Frage geben – und ich suche nur nach neuen Wegen, sie zu beantworten.“
Wir sind die Glücklichen, die Alfas seelenvolle Antworten hören dürfen.